In geringer Entfernung südlich des römischen Kastells, auf der östlichen Seite der heutigen Schwalbacher Straße, befand sich eines der Gräberfelder. Es erstreckte sich, unterbrochen von einer sumpfigen Mulde zwischen Mauritius- und Friedrichstraße, in einer mehr oder weniger breiten Zone bis zur Adelheidstraße. Auch nach Auflassung der römischen Siedlung haben die Bewohner ihre Toten weiterhin in diesem Umfeld bestattet; die Fundstücke zeigen, dass die Grabstätten sowohl Brand- als auch Skelettgräber enthalten und bis ins 4. Jh. genutzt wurden. Durch die spätere Belegung wurden viele der älteren Gräber gestört. Die meisten Gräber traten auf dem Gebiet der früheren Artilleriekaserne, also zwischen Schwalbacher-, Luisen- und Friedrichstraße, zu Tage. Im Bereich der Einmündung der Friedrich- in die Schwalbacher Straße fand man 1873 bei der Anlegung eines Kellers drei frühchristliche Grabsteine. Sie sind relativ klein und von einfacher Machart; das Christogramm weist sie als christlich aus. Die hier bestatteten, vermutlich alamannischen Toten tragen die Namen Runa, Ingildo sowie Qalagit. Bei letzterem handelte es sich um ein 10 Jahre altes Kind. Die Steine können zwischen der zweiten Hälfte des 5. und der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts datiert werden. Insgesamt sind aus Wiesbaden sechs frühchristliche Grabsteine aus dieser Zeit bekannt.
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